Die Elektromobilität interessiert, polarisiert und politisiert. Spätestens wenn der kalifornische Autobauer “Tesla” ins Gespräch kommt beginnen die Diskussionen. Aber was ist dran am Trendthema Elektromobilität, wie funktioniert die Technik überhaupt und warum sollten wir uns überhaupt mit einer Kraftstoffrevolution auseinandersetzen?
Derzeit sieht es so aus, also ob sich bei den E-Autos zwei Arten durchsetzen. Zum einen gibt es das PHEV, das Plugin Hybrid Electric Vehicle, also ein Fahrzeug mit zwei Antriebsarten (Bsp. Benzin und Strom), wobei man den Stromspeicher extern laden kann. Zum anderen gibt es das BEV (Battery Electric Vehicle), was nichts anderes als ein rein batteriebetriebenes Fahrzeug ist.
Je nach Hersteller und Fahrzeugtyp sind verschiedene Batteriespeicher verbaut, welche sich hauptsächlich in der Ladekapazität unterscheiden. Die Kapazität der Batterie ist unter anderem ausschlaggebend wie lange ein Fahrzeug mit Strom versorgt und somit fahren kann. Wie lange der eingebaute Speicher lädt, entscheidet die maximale Ladeleistung des Fahrzeugs sowie die maximale Ausgangsleistung der Lademöglichkeit. Die Leistung reicht hier gewöhnlich von 3,7 (meist PHEW) bis 22 kW (BEV).
Prinzipiell gilt: Das schwächste Glied der Kette ist bestimmend! Ein BMW i8 hat zum Beispiel eine Ladeleistung von 3,7 kW und wird auch an einer 22 kW-Ladestation nicht schneller als mit 3,7 kW geladen. Ein Tesla mit einer Ladeleistung von 22 kW lädt im Gegenzug an der 11 kW-Ladebox „nur“ mit 11 kW.
Bisher haben wir nur über das Laden über sogenannte AC-Lader gesprochen. AC ist die Abkürzung für das englische alternating current und bedeutet Wechselstrom. Das heißt, das Fahrzeug wird an einer Ladesäule angeschlossen, welche Wechselstrom ausgibt. Dieser wird über ein Kabel zum E-Auto transportiert und dort in Gleichstrom umgewandelt und in der Batterie gespeichert.
Alternativ dazu gibt es noch das DC-Laden (direct current), also das Gleichstromladen. Hier wird der Strom von der Lademöglichkeit schon als Gleichstrom ausgegeben und zum Fahrzeug transportiert. Der große Vorteil ist die schnellere Ladezeit. Aber Achtung: Wer ein Kabel für das AC-Laden besitzt kann mit diesem nicht am DC-Lader Energie tanken und nicht jedes Fahrzeug kann auch beide Ladearten verarbeiten.
Typ 1, Typ 2, CHAdeMO, CCS – auch bei der Steckerwahl muss der Besitzer auf die Kompatibilität achten.
Typ 1-Stecker
• einphasiger Stecker (AC)
• Ladeleistungen bis zu 7,4 kW (230 V, 32 A)
• verbreitet bei (e)Auto-Herstellern aus Asien
• es gibt vergleichsweise wenige Hersteller von Lademöglichkeiten, die standardmäßig ein Typ 1 Kabel verbaut haben
Typ 2-Stecker
• dreiphasiger Stecker (AC)
• in Europa weit verbreitet
• Ladeleistungen bis 22 kW (400 V, 32 A) im privaten Bereich
• Gute Verfügbarkeit bei öffentlichen Ladestationen
CHAdeMO
• Schnellladesystem aus Japan
• Ladevorgänge bis 100 kW (meist 50 kW im öffentlichen Bereich)
CCS (Combined Charging System CCS)
• wird auch Combo-Stecker genannt
• Typ 2-Stecker mit zwei zusätzlichen Leistungskontakten
• Schnellladefunktion
• AC- und DC-Laden
• bis zu 170 kW (derzeit eher 50 kW üblich)
Eine Ausnahme bildet noch Tesla. Im Grunde ist die Verbindung ein Typ 2-Stecker. Das Model S, X und 3 können, dank einer Ladeleistung von 120 kW (DC) innerhalb kurzer Zeit vollgeladen werden. Dafür hat der kalifornische Autobauer um Elon Musk ein eigenes Supercharger-Netz geschaffen. Nachteil: die Lademöglichkeiten sind Tesla-only, also nur von Teslafahrern nutzbar.